Nachruf Prof. Dr. Stefan Wehmeier (1968 – 2018)

Stefan Wehmeier

Am 13. Februar 2018 erlag Prof. Dr. Stefan Wehmeier seiner schweren Krankheit. Das Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft trauert über diesen schmerzlichen Verlust und auch wir vom Alumni-Verein sind traurig über diese Nachricht, begleitete er doch viele von uns durch das Studium. Prof. Wehmeier hatte zuletzt die Professur für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt „Organisationskommunikation“ inne. Zudem wirkte er als Mitglied des Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät und führte das Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft als geschäftsführender Direktor (2015–2016).

Im Folgenden ein paar Gedanken und Worte von jenen, die ihn als Professor und Menschen kennenlernen durften:

„Professor Wehmeier hat mein Masterstudium geprägt. Über Kommunikationstheorien und -ansätze lässt sich immer streiten, aber ihn musste man einfach mögen. Er war sympathisch, engagiert, nah an den Studenten, fachlich super und hatte sichtlich Spaß an der Lehre und im Umgang mit den Studenten. Gerade in einem so kleinen und familiären Institut wie der Kommunikationswissenschaft hat er meine Zeit nicht nur als Dozent und Prüfer, sondern auch als Mensch beeinflusst.

Ich erinnere mich an den ersten Alumni-Tag im November 2015, den ich als damalige Vorstandsvorsitzende mitorganisiert habe. Er hat sich stark gemacht, dass wir Professor Peter Szyszka für unser Programm gewinnen konnten. Und obwohl er zu der Zeit schon gesundheitlich zu kämpfen hatte, hat er uns nach Kräften unterstützt – und wahrscheinlich sogar mehr als das. Er entschuldigte sich sogar noch, dass er nach unserem vollen Programm und seiner eigenen Tagung an dem Wochenende nicht auch abends noch dabei sein konnte. Ein Beispiel, wie selbstlos er sich für seine Studenten eingesetzt und sich von seiner Krankheit nicht unterkriegen lassen hat.“ Franziska Krause, Alumna

 

„Stefan Wehmeier war für mich ein Professor, der meinen Masterstudiengang maßgeblich prägte. Er strahlte die Ruhe aus, die man als Studentin nicht selten benötigt hat. Ging es um allgemeine Prüfungsangelegenheiten oder sogar am Ende um die Masterarbeit, so hatte er stets einen guten Rat, hat einem aber dabei immer genug Luft für die freie Entfaltung der eigenen Ideen und Wünsche gelassen. Es beruhigte ungemein zu wissen: Mein Professor vertraut auf das, was ich mache und wenn ich nicht weiterkomme, dann war er der perfekte Berater. Dieses Verhalten zeigte sich auch in seinen Seminaren: Wir Studierende sollten selbst denken, sollten die Diskussionen ins Rollen bringen, sollten die Kurse mit Inhalten füllen - er stellt das Gerüst auf, moderiert die Diskussionen und gab auch gern seinen eigenen "Senf" dazu. Nun ja, sein Senf hat mich sehr interessiert und ich hatte nie das Gefühl, dass er mir seine Meinungen aufdrücken wollte. Er war nicht nachtragend, wenn man mit ihm nicht konform ging. Im Gegenteil: Er empfand es sogar als sehr amüsant und spannend, wenn die Meinungen auseinanderdrifteten.

Ich möchte aber nicht nur deutlich machen, dass Stefan Wehmeier ein toller Begleiter meines Studiums gewesen ist, der seinen Job eben sehr professionell gemacht hat. Er hat viel Menschlichkeit gezeigt und sich für die Studierenden interessiert. Es kam nicht selten vor, dass Gespräche mit ihm schnell auch außeruniversitärer Natur waren. So unterhielt man sich auch über Filme, aktuelle Nachrichten und Freunde, aber auch über Familie. Ich erinnere mich noch heute an seinen Desktop-Hintergrund: ein Foto seiner Kinder. Großen Respekt hatte ich umso mehr davor, dass er ständig pendelte. Als ich ihn fragte, ob es ihn gar nicht störe, so weit von seinen Kindern getrennt zu sein und zudem die lange Fahrt beinahe wöchentlich auf sich zu nehmen, sagte er mir: "Das hier ist mein Traumjob. Es ist genau das, was ich machen wollte und durch diesen Job bin ich nun einmal ein glücklicherer Mensch." Es tut mir in der Seele weh zu wissen, dass Stefan Wehmeiers Traumjob nur von kurzer Dauer war. Für mich war er ein Wegbegleiter, Ratgeber und vor allem ein Mensch, der viel zu früh aus dem Leben schied.“ Katrin Kleedehn, Alumna

Mehr über den Werdegang von Prof. Wehmeier, seine Projekte und eine Liste seiner Publikationen.

Foto: Kilian Dorner / Uni Greifswald